Einstellungstest Wortanalogien: Nicht nur Logik ist wichtig

Aktualisiert am 17. August 2023 von Ömer Bekar

Infos zu Einstellungstest Wortanalogien
Im Einstellungstest sind Wortanalogien fast schon Klassiker.

Durch einen Einstellungstest möchte sich ein Unternehmen ein möglichst umfangreiches Bild von Ihnen machen. Es möchte herausfinden, was Ihnen besonders gut liegt und mit welchen Bereichen Sie sich schwerer tun. Im Ergebnis soll der Test zeigen, ob Sie den Anforderungen des Jobs gewachsen sind und den Berufsalltag meistern werden. Um diese Erkenntnisse zu gewinnen, beinhaltet ein Eignungstest verschiedenste Aufgaben. Ein Aufgabentyp, der dabei so gut wie immer beim Einstellungstest auftaucht, sind Wortanalogien. Und was es damit auf sich hat, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Einstellungstest Wortanalogien

Im schriftlichen Teil vom Auswahlverfahren kommen Aufgaben aus verschiedenen Bereichen zusammen. Deutsch und Mathe zum Beispiel gehören genauso dazu wie Allgemeinwissen oder logisches Denken.

Und auch wenn jedes Unternehmen seine eigenen Testverfahren einsetzt, sind die Bausteine durchaus ähnlich. Deshalb können Sie sich auf Eignungstests auch ganz gut vorbereiten, selbst wenn Sie nicht genau wissen, was drankommen wird. Entscheidend ist nämlich, dass Sie mit den gängigen Aufgabentypen vertraut sind.

Im Zuge Ihrer Vorbereitung auf einen Einstellungstest sollten Sie sich dann auch mit Wortanalogien befassen. Denn Sie können sich ziemlich sicher sein, dass Sie beim Einstellungstest Wortanalogien bearbeiten werden.

Was sind Analogien?

Analogien gibt es in vielen verschiedenen Bereichen. Dabei beschreibt eine Analogie grundsätzlich eine Ähnlichkeit, eine Entsprechung oder ein gleiches Verhältnis.

In der Rhetorik zum Beispiel ist eine Analogie ein Stilmittel, das vergleichbare Sachverhalte oder Strukturen in einen Zusammenhang stellt. Die Philosophie spricht von einer Analogie, wenn Gegenstände mit Blick auf bestimmte Merkmale übereinstimmen.

Biologen bezeichnen mit einer Analogie Funktionen oder Strukturen von Genen, Organen oder Verhaltensweisen verschiedener Lebewesen, die ähnlich sind, obwohl diese Ausprägungen bei den gemeinsamen Vorfahren der Lebewesen nicht vorkamen. Auch in der Mathematik gibt es Analogien, so zum Beispiel in der Heuristik.

Juristen wiederum sprechen von einer Analogie, wenn eine Rechtsnorm, die eigentlich einen anderen Tatbestand voraussetzt, auf einen ähnlichen Tatbestand angewendet werden kann, für den es bislang noch keine eigenen Regelungen gibt.

Im Prinzip geht es bei Analogien also um Inhalte oder Verhältnisse, die ähnlich oder vergleichbar sind und deshalb in einen Zusammenhang gebracht werden können.

Und was sind Wortanalogien?

Bei den Wortanalogien, die beim Einstellungstest, im Assessment-Center, bei einem Intelligenztest oder teilweise auch bei einer MPU vorkommen, handelt es sich um Wortgleichungen. Die Gleichungen bestehen aus zwei Wortpaaren, die in einem sinnvollen Verhältnis zueinander stehen.

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Möglich ist zum Beispiel, dass die beiden Wörter eines Wortpaares Gegenteile sind. Damit die Gleichung logisch richtig ist, muss dann auch das zweite Wortpaar ein Gegenteil beschreiben. Auf die Aufgaben gehen wir aber gleich noch genauer ein.

Wo im Einstellungstest tauchen Wortanalogien auf?

Im Einstellungstest gehören Wortanalogien zum Intelligenztest. Sie testen in erster Linie Ihr logisches Denkvermögen. Allerdings geht es bei Wortanalogien nicht nur um Logik. Genauso stehen Ihre Abstraktionsfähigkeit, Ihr Sprachverständnis und auch ein wenig Ihr Allgemeinwissen auf dem Prüfstand.

Um eine Wortgleichung lösen zu können, müssen Sie schließlich die Bedeutung der einzelnen Wörter verstehen und erkennen, in welchem Verhältnis sie zueinander stehen. Erst dann können Sie die Gleichung logisch richtig ergänzen.

Letztlich sollen Wortanalogien und andere Aufgaben zum logischen Denken zeigen, ob Sie Sachverhalte erkennen, richtig einordnen und sinnvolle Schlüsse daraus ziehen können. Der Grundgedanke dahinter ist, dass sich jemand, der nicht von A auf B schließen kann, auch im Berufsalltag schwer tun wird.

Wie sind die Aufgaben zu den Wortanalogien aufgebaut?

Die Aufgaben, die sich beim Einstellungstest mit Wortanalogien beschäftigen, sind immer nach dem gleichen Schema aufgebaut. So besteht eine Gleichung aus zwei Wortpaaren, die in sich und zueinander ein logisches Verhältnis bilden.

Die Aufgabenstellung als solches ist je nach Testverfahren entweder ausformuliert oder als Gleichung geschrieben. Das sieht dann so aus:

Wort 1 verhält sich zu Wort 2 wie Wort 3 zu ?

Wort 1 : Wort 2 = Wort 3 : ?

Unabhängig von der Schreibweise sehen Sie also ein vollständiges Wortpaar und ein Wortpaar, bei dem die Hälfte fehlt. Sie müssen nun zuerst herausfinden, in welcher Beziehung die beiden Begriffe des kompletten Wortpaares zueinander stehen. Anschließend müssen Sie dieses Verhältnis auf das zweite, unvollständige Wortpaar übertragen. Als letzten Schritt wählen Sie dann das Wort aus, das dafür sorgt, dass die Begriffe des zweiten Wortpaares genauso zusammenhängen wie die Begriffe des ersten Wortpaares.

Das Wort, das die Wortanalogie sinnvoll und logisch richtig vervollständigt, müssen Sie aber nicht selbst finden. Stattdessen gibt es mehrere Lösungsvorschläge. Je nach Testverfahren können drei, vier oder fünf Antwortmöglichkeiten zur Auswahl stehen. Aus den vorgegebenen Antworten müssen Sie dann das richtige Wort aussuchen.

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Neben dieser klassischen Variante können im Einstellungstest Wortanalogien aber auch in einer etwas schwierigeren Form vorkommen. In diesem Fall fehlen gleich zwei Begriffe. Üblicherweise sind das das erste Wort vom ersten Wortpaar und das zweite Wort vom zweiten Wortpaar. Die Aufgabe ist dann als

… verhält sich zu Wort 2 wie Wort 3 zu …

formuliert. Ihre Aufgabe besteht darin, ein Anfangs- und ein Endwort aus den Lösungsvorschlägen auszuwählen, das zu einem logisch richtigen Satz führt.

Übrigens: Beim Eignungstest gibt es Analogien nicht nur mit Wörtern. Vielmehr können die Gleichungen auch aus Figuren bestehen. Dann nennen sich die Aufgaben nicht Wort- oder Sprachanalogien, sondern Grafikanalogien.

Wie gehe ich am besten vor, wenn ich im Einstellungstest Wortanalogien bearbeite?

Wie schon erwähnt, beruhen die Aufgaben zu Wortgleichungen immer auf dem gleichen Schema: Drei Wörter sind vorgegeben. Zwei der Begriffe bilden ein Wortpaar und stehen in einem bestimmten Verhältnis zu einander. Sie müssen diesen Zusammenhang erkennen und als vierten Begriff ein Wort in die Gleichung einsetzen, durch das das zweite Wortpaar das gleiche Verhältnis bildet.

Behalten Sie dieses grundlegende Muster im Hinterkopf. Wenn Sie die jeweilige Aufgabe lösen, gehen Sie dann am besten so vor:

  • Schauen Sie sich die drei vorgegebenen Wörter genau an. Welche beiden Begriffe bilden ein Paar? Ein Wortpaar muss nicht immer aus Wort 1 und Wort 2 bestehen! Manchmal gehören auch Wort 1 und Wort 3 zusammen!
  • Haben Sie das Paar gefunden, analysieren Sie, wie die beiden Wörter zusammenhängen. Sind es Gegenteile? Handelt es sich um Synonyme, also Wörter mit ähnlichen Bedeutungen? Beschreibt ein Wort den Oberbegriff und das andere Wort einen Unterbegriff? Besteht das Paar aus einem Gegenstand und einer Eigenschaft dieses Gegenstands?
  • Ist Ihnen das Verhältnis klar, nehmen Sie sich den dritten Begriff vor. Welches Wort erfüllt die gleiche Beziehung zu diesem Begriff wie beim anderen Wortpaar? Geht zum Beispiel um Gegenteile, überlegen Sie sich, was das Gegenteil von dem Wort ist.
  • Sehen Sie nun in den Lösungsvorschlägen nach, welches Wort passt.

Natürlich können Sie den dritten Schritt auch überspringen und direkt in den Antwortmöglichkeiten nach dem passenden Wort suchen. Allerdings sind die Lösungen manchmal so gewählt, dass sie für Verwirrung sorgen oder Sie auf eine falsche Fährte locken. Besser ist deshalb, wenn Sie sich vorher ein passendes Wort überlegen und danach prüfen, ob dieses Wort oder ein ähnlicher Begriff in den Antwortmöglichkeiten steht.

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Zur Verdeutlichung ein paar Beispiele für Wortanalogien

Weil Wortanalogien das logische Denken, die Abstraktionsfähigkeit, das Sprachverständnis und die Allgemeinbildung prüfen, ist es nicht so einfach, sich gezielt auf diese Aufgaben vorzubereiten. Tatsächlich ist das Beste, wenn Sie vor dem Einstellungstest einfach immer wieder Wortanalogien üben.

Lernen Sie dabei aber auf keinen Fall die Lösungen auswendig! Es ist zwar gut möglich, dass Ihnen gelegentlich die gleichen Beispielaufgaben begegnen. Doch schon kleine Abwandlungen der Antwortmöglichkeiten können zu einem falschen Ergebnis führen.

Entscheidend für Sie ist, dass Sie das Muster hinter den Aufgaben erkennen. Und je mehr Übung Sie haben, desto schneller werden Sie feststellen, was der Zusammenhang zwischen den Wörtern ist.

Damit das Ganze noch klarer wird, zeigen wir Ihnen jetzt noch fünf Beispiele für Wortanalogien, wie Sie beim Einstellungstest vorkommen.


1. Krankheit : Gesundheit = Nacht : ?

a) Mittag b) Tag c) Sonne d) Morgen

Lösung: b

Krankheit und Gesundheit sind Gegenteile voneinander. Für eine logisch richtige Gleichung, bei der die beiden Worte im gleichen Verhältnis zueinander stehen, brauchen Sie deshalb das Gegenteil von Nacht. Und das Gegenteil von der Nacht ist der Tag.


2. sprechen : reden = borgen : ?

a) geben b) schenken c) überlassen d) leihen

Lösung: d

Bei dieser Gleichung besteht das erste Wortpaar aus Synonymen. Denn die Verben sprechen und reden haben eine ähnliche Bedeutung. Um das zweite Wortpaar zu bilden, müssen Sie nun also nach einem Verb suchen, das ein Synonym zu borgen ist. Diese Voraussetzung erfüllt leihen.


3. Apfel : Obst = Gabel : ?

a) Besteck b) essen c) Tisch d) Geschirr

Lösung: a

Der Apfel ist eine Obstsorte. Das erste Wortpaar besteht somit aus einem Oberbegriff und einem Unterbegriff. Der Oberbegriff zur Gabel lautet Besteck, denn die Gabel ist ein Besteckteil. Daher ist Lösung a richtig.


4. Senf : Zucker = scharf : ?

a) mild b) würzig c) süß d) weiß

Lösung c

In dieser Gleichung bilden Senf und scharf ein Wortpaar. Dabei beschreibt der zweite Begriff eine Eigenschaft. Für das zweite Wortpaar brauchen Sie also eine Eigenschaft von Zucker. Und weil Zucker süß ist, ist Antwort c richtig.

Auch weiß ist zwar eine Eigenschaft, die zum Zucker passt. Beim vorgegebenen Wortpaar beschreibt scharf aber nicht das Aussehen oder die Farbe von Senf, sondern seinen Geschmack. Deshalb muss sich auch das zweite Wortpaar auf den Geschmack beziehen.


5. … verhält sich zu jeder wie nichts zu …

a) alle 1) immer
b) manche 2) nie
c) keiner 3) einiges
d) viele 4) alles

Lösung: c 4

Bei dieser Wortgleichung müssen Sie ein Anfangswort und ein Endwort einsetzen, die dann als Wortpaare zu einem sinnvollen Satz führen. Wenn Sie sich die Auswahlmöglichkeiten anschauen, stellen Sie fest, dass Gegenteile gesucht sind. Das Gegenteil von jeder ist keiner. Für das zweite Wortpaar brauchen Sie dann noch das Gegenteil von nichts. Und das ist alles.